Digitale Identitäten und andere unsichtbare Vorfreuden…

Synje Norland Storm

Nun hat es wohl auch mich erwischt… Vor ein paar Tagen erhielt ich die Nachricht, dass mein Facebook-Konto gesperrt wurde. Meine digitale Identität wurde einfach so gelöscht. Anscheinend hatte ich gegen Facebooks Gemeinschaftsstandards verstoßen.

Hm, dachte ich… Komisch. Ich hatte doch überhaupt nichts gepostet. Also fix Einspruch eingelegt, Kopie des Ausweises hochgeladen und gedacht, dass sich dieses Missverständnis nun wohl schnell aufklären müsse. Laut Facebook würde es wohl bis zu 24 Stunden dauern, bis mein Konto wieder freigeschaltet wäre. Eine wohlverdiente Social-Media-Pause, dachte ich mir – denn auch mein Instagram-Konto war nicht mehr erreichbar.

Doch der Schlag traf mich, als ich am nächsten Tag mein Profil aufrufen wollte und die Meldung kam, dass ich gegen die Gemeinschaftsstandards wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verstoßen hätte… 5 Videos waren in meinem Namen gepostet worden. Darüber hinaus schickte mir Paypal die Nachricht, dass Facebook 200 Euro über mein Konto eingezogen hätte – wahrscheinlich um die Videos zu bewerben. Was für ein Schock!!!

Nun sitze ich hier und fühle mich sprachlos. Denn mir wird schmerzlich bewusst, welch großen Anteil meine digitale Identität hat, und wie schnell mir diese genommen werden kann. Und auch wenn ich in den letzten Monaten immer wieder den Impuls verspürt habe, mich von den “sozialen” Medien komplett zu verabschieden, so hinterlässt dieser polnische Abgang nun doch einen sehr, sehr schlechten Beigeschmack…

Natürlich gehe ich immer noch davon aus, dass auch Facebook sehr schnell merken wird, dass hier ein Fehler vorliegt, denn laut Internet, bin ich nicht die erste, der so etwas passiert. Doch laut Internet wäre es ebenfalls nicht unwahrscheinlich, dass die Polizei morgen vor der Tür steht und unsere Wohnung durchsuchen möchte. Verrückte, digitale Welt!!!

Wahrscheinlich ist es an der Zeit, sich einmal grundsätzlich die Frage zu stellen, welche Möglichkeiten der Sichtbarkeit mir als Musikerin eigentlich abseits von Social Media bleiben – und wie ich mich ein Stück weit davon unabhängig machen kann…

Ich höre noch die mahnenden Worte eines schlauen Mannes, der mir vor vielen Jahren sagte:

„Pflege Deine Website und Deine Newsletter-Kontakte – die kann Dir keiner nehmen!“

Recht hatte er wohl… Wer meinen Newsletter noch nicht abonniert hat, da trage sich gerne >>HIER ein!

In diesem Sinne – wundert euch nicht, wenn ihr hier in Zukunft häufiger von mir hört 😉

An dieser Stelle möchte ich den Nordlichtern unter euch ein ganz besonderes Konzert ans Herz legen. Am 17. Dezember spiele ich mit Julie Weißbach ein gemeinsames Konzert im Leck Huus, und ich würde mich riesig auf ein analoges Wiedersehen mit euch freuen!

Die Tickets, die übrigens auch prima in einen Nikolausstiefel passen, gibt es >> HIER

Darüber hinaus nutze ich die kälter werdenden Tage dafür, mich voll und ganz auf mein neuestes Projekt zu konzentrieren…. Über den Winter möchte ich 12 Theodor Storm Gedichte vertonen und diese im ersten Halbjahr 2023 gemeinsam mit einer kleinen Band auf die Bühne bringen. 2 Termine im Rahmen des Folk Baltica Festivals stehen bereits:

11. Mai – Speicher, Husum

12. Mai – Nygadehuset, Aabenraa

Die Arbeit an den Gedichten ist nicht nur unglaublich inspirierend, sie lehrt mich auch unfassbar viel über die Geschichte meiner Vorfahren und meiner Heimat Nordfrieslands. Ich freue mich schon sehr darauf, die neuen Lieder bald mit euch teilen zu können…

Doch nun heißt es erst einmal: gründlich Staub saugen!!! Man kann ja nie wissen, wer zu Besuch kommt;-)

Von Herzen bis bald, eure Synje.

PS: Das Foto hat übrigens Jörg Petersen im Rahmen einer Fotosession im Storm Haus in Husum gemacht…

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