Wenn ich zurückblicke, dann kommt es mir vor, als hätte mein Herz über viele Wochen konstant ein kleines bißchen schneller geschlagen. Auf die Euphorie der Album-Fertigstellung folgte ein intensiver 12-wöchiger Promotion-Marathon, von dem ich in mehrfacher Hinsicht immer noch zehre…
Ich weiß nicht, wie viele hunderte von Malen ich in den letzten Monaten über meinen eigenen Schatten springen musste. Wie oft ich mein Herz in die Hand nehmen und ihm zuflüstern musste: Du darfst eine Fürsprecherin für Dich selbst sein!
Denn ich gebe es zu… Die meisten der unzähligen Emails, die ich an unzählige Kulturredakteure von unzähligen Radiosendern, Tageszeitungen und Magazinen verschickt hatte, sind unbeantwortet geblieben. Und spätestens beim Nachhaken schreibt neben der selbstbewussten Freude über das, was man geschaffen hat eben auch immer die beschämende Angst davor mit, vielleicht nicht gut genug zu sein und ignoriert zu werden.
Ja – ich bin stolz darauf, was ich durch mein eigenes Tun in den letzten Wochen erreichen konnte. Ich bin stolz darauf, etwas geschaffen zu haben, was die Menschen in der Seele berührt. Und trotzdem fühle ich mich wie eine Mutter im Wochenbett, die auf die Frage, ob sie noch weitere Kinder möchte, wohl lautstark rufen würde: „AUF GAR KEINEN FALL!!!“
Denn es war wohl noch nie hoffnungsloser, ein Album zu produzieren und zu veröffentlichen als dieser Tage… Da freut man sich als Künstler schon fast, wenn ein paar Monate nach dem Release eine schwarze Null unterm Strich steht, und man sich für sein Projekt nicht maßlos verschulden musste…
Ohne meine Crowdfunding-Kampagne und die Unterstützung vieler lieber Menschen würde ich dieses Album wahrscheinlich in 3 Jahren noch abbezahlen…
Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für diese Unterstützung bin!!!
Trotzdem frage ich mich immer wieder, ob es in dieser Hinsicht Hoffnung gibt. Oder ob der Preis, den wir Künstler zahlen müssen, irgendwann tatsächlich zu hoch für uns sein wird. Ob er irgendwann zu hoch für MICH sein wird…
Und während ich mich das frage, entstehen wieder all diese neuen Lieder, die hinaus in die Welt gelassen werden möchten. Und wieder stelle ich mich in den Dienst von etwas, das sich größer anfühlt als ich selbst und sage mit ganzem Herzen JAAAA. Zu all den anderen Geschenken, die da unterm Strich stehen. All diese Geschenke, die es nicht im geringsten interessiert, ob da irgendwo noch eine schwarze oder rote Zahl steht oder nicht. Diese Geschenke, die mich jede Wehe und jeden Zweifel vergessen lassen und einfach sagen:
Auf zur nächsten Runde und zum nächsten Abenteuer und Projekt 😉
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